Stiftungen, öffentliche Einrichtungen, sozial orientierte Unternehmen, Impact-Investoren und nachhaltige Investmentfonds leisten durch ihr philanthropisches Engagement einen zunehmend wichtigen Beitrag zum internationalen Kampf gegen Armut, Hunger und die Folgen des Klimawandels. Obwohl die Bündelung der Anstrengungen verschiedener Organisationen zu besseren Ergebnissen führen kann, ist eine solche Zusammenarbeit schwer zu erreichen. 

Unsere 2023 St. Gallen Conference on Effective Philanthropy mit dem Center for Philanthropy (CfP) an der Universität St. Gallen (HSG) brachte Akteure aus verschiedenen öffentlichen und privaten Sektoren zusammen, um Möglichkeiten der Zusammenarbeit für eine maximale soziale Wirkung zu diskutieren. Neben dem Schwerpunkt auf Zusammenarbeit und sektorübergreifenden Partnerschaften waren auch evidenzbasierte Entscheidungsfindung und Wirkungsevaluationen ein wichtiger Teil des Gesprächs. Redner und Teilnehmer betonten gleichermaßen, wie wichtig es ist, die Auswirkungen von Programmen zu messen und datengestützte Entscheidungen zu treffen, um die soziale Wirkung zu maximieren. 

Nach zwei einführenden Plenarvorträgen von HSG-Professor Michael Lechner und Professor Jochen Kluve (Humboldt-Universität zu Berlin und KfW Entwicklungsbank) über die Bedeutung von Methoden der Wirkungsmessung wurden die Teilnehmer zu zwei Workshops eingeladen. In diesen Workshops tauschten die Teilnehmer ihre eigenen Erfahrungen mit Projektarbeit und Wirkungsmessung aus und boten eine wichtige Lernmöglichkeit, indem sie einen fruchtbaren Gedankenaustausch anregten. Die Themen reichten von Erfahrungen bei der Erreichung gefährdeter Kinder, der Messung der Klimaanfälligkeit, der Bekämpfung von Kinderheirat bis hin zur Mobilisierung von Finanzmitteln von verschiedenen Partnern und der Messung der Auswirkungen von Programmen.  

Am Nachmittag erkundeten die Teilnehmer in zwei praktischen Übungen, wie ein idealtypisches Projekt mit nachhaltiger Wirkung in Äthiopien und Pakistan aussehen könnte, das sich auf Armut, Hunger und Klimawandel konzentriert. Die Teilnehmer hatten die Aufgabe, sich vorzustellen, wie ein solches Projekt aussehen würde, wenn unbegrenzte Mittel zur Verfügung stünden und es keine zeitlichen Einschränkungen gäbe. Sie überlegten, wie die Prioritäten geordnet werden könnten und welche Zielhierarchie sich daraus ableiten ließe. Der Workshop sollte die Teilnehmer dazu ermutigen, in großen Dimensionen zu denken und innovative Lösungen für die drängendsten sozialen Probleme in den Ländern zu finden. Durch einen gemeinschaftlichen und kreativen Prozess brachte der Workshop eine Vielzahl spannender Ideen hervor, die als Inspiration für künftige philanthropische Projekte in der Region dienen könnten. 

Den Abschluss der Konferenz bildete eine Podiumsdiskussion über den Klimawandel und die Frage, wie der philanthropische Sektor dem dringenden Bedarf an wirksamen Klimaanpassungsstrategien begegnen kann. Obwohl die Mehrheit der Podiumsteilnehmer aus dem philanthropischen Sektor stammte, betonten sie die Notwendigkeit einer sektorübergreifenden Zusammenarbeit, um die Herausforderung des Klimawandels zu bewältigen. Die Podiumsteilnehmer betonten die entscheidende Rolle, die die Philanthropie spielen kann - vor allem, weil zivilgesellschaftliche Akteure in der Lage sind, schneller zu handeln als der öffentliche Sektor. Darüber hinaus betonten sie, wie wichtig es ist, lokale Gemeinschaften und andere Interessengruppen in die Gestaltung und Umsetzung von Programmen einzubeziehen. Die Podiumsteilnehmer betonten zwar die Schlüsselrolle einer starken öffentlichen Politik, wiesen aber auch darauf hin, dass eine wirksame Philanthropie eine stärkere Zusammenarbeit zwischen philanthropisch tätigen Akteuren erfordert.  

Insgesamt war die St. Galler Konferenz eine eindringliche Erinnerung an die Bedeutung von Zusammenarbeit, evidenzbasierter Entscheidungsfindung und Wirkungsevaluierung in der Welt der Philanthropie und sozialen Investitionen. Um den weiteren Dialog zu erleichtern, wollen wir die Gespräche der Konferenz in den kommenden Monaten fortsetzen. Wir freuen uns darauf, Teilnehmer und Interessierte auf weiteren Konferenzen in Mannheim und St. Gallen zu sehen. 

Diesen Beitrag teilen