Welche Programme funktionieren und welche Wirkungen sie erzielen, sind Fragen von zentraler Bedeutung für Entwicklungsexperten, politische Entscheidungsträger und Geber. Durch die Bereitstellung konkreter Antworten auf diese Fragen, strenge Folgenabschätzungen bieten wertvolle Anhaltspunkte. Wirkungsevaluierungen erhöhen darüber hinaus die Rechenschaftspflicht gegenüber Interessengruppen und Geldgebern, seien es Privatpersonen oder Unternehmen, Organisationen, Stiftungen oder Steuerzahler, indem sie das Preis-Leistungs-Verhältnis und die Kosteneffizienz analysieren.
Folgenabschätzungen zielen darauf ab Messung der tatsächlichen Veränderungen die durch bestimmte Strategien, Programme, Produkte oder Interventionen erreicht wurden. Sie gehen über die bloße Bilanzierung von Inputs (z. B. Höhe der ausgegebenen Finanzmittel) und Outputs (z. B. Anzahl der durchgeführten Programme) hinaus und stellen vielmehr die Fragen: "Hat das Programm wirklich geholfen? Hat es die Situation im Vergleich zum Status Quo zum Besseren verändert? Wie könnte das Programm weiter verbessert werden?" Anstatt beispielsweise einfach nur zu beantworten, wie viele Kinder durch ein Bildungsprogramm erreicht wurden, messen Wirkungsevaluierungen, um wie viel sich die Bildungsergebnisse (Wissen und Fähigkeiten) der Kinder aufgrund des Programms verbessert haben.
Im Wesentlichen erfordern Wirkungsevaluierungen den Vergleich der Situation, die nach der Umsetzung des Programms beobachtet wurde, mit dem, was geschehen wäre, wenn das Programm nicht umgesetzt worden wäre (die so genannte kontrafaktische Situation). Aus diesem Grund verwenden Wirkungsanalysen KontrollgruppenDabei handelt es sich um Gruppen von Personen, die nicht an dem Programm teilgenommen haben, aber ansonsten vergleichbar sind. Vergleichbare Kontrollgruppen ermöglichen es, eine Schätzung des kontrafaktischen Ergebnisses darüber zu erstellen, was mit den Teilnehmern geschehen wäre, wenn sie nicht teilgenommen hätten. Die Vergleichbarkeit der Kontrollgruppen ist von zentraler Bedeutung für die Glaubwürdigkeit der Evaluierung.