In Guinea herrscht eine hohe Unterbeschäftigung, die Arbeitsbedingungen sind prekär und die Produktivität ist gering. Infolgedessen hat ein großer Teil der jungen Menschen in Guinea entweder keine Arbeit oder arbeitet im informellen Sektor, wo sie ein geringes und unsicheres Einkommen erzielen. Der Mangel an wirtschaftlichen Möglichkeiten und die Unfähigkeit, die Grundbedürfnisse der Haushalte zu befriedigen, veranlasst die Jugendlichen häufig dazu, auf der Suche nach einer besseren Zukunft auszuwandern. Daher sind Maßnahmen zur Entwicklung des Humankapitals und zur Modernisierung der wichtigsten Wirtschaftssektoren erforderlich. Dazu ist es notwendig, den Zugang zu Schulungen zu erleichtern, die darauf abzielen, weiche, technische und Managementfähigkeiten zu entwickeln, die sowohl den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes als auch den Wünschen des Einzelnen entsprechen.

In diesem Zusammenhang bietet INTEGRA-ITC Jugendlichen im Alter von 18 bis 35 Jahren im ganzen Land eine angepasste Berufsausbildung mit persönlichem Coaching und Training, das im Durchschnitt zwischen sechs und neun Monaten dauert. Das Programm zielt darauf ab, technische und Managementfähigkeiten für verschiedene Sektoren zu vermitteln und die Möglichkeit zu bieten, Berufserfahrung zu sammeln. Dies wiederum soll die Beschäftigungsfähigkeit der Jugendlichen, ihren Zugang zu einer angemessenen Beschäftigung, ihr Einkommen und ihre Widerstandsfähigkeit verbessern und letztlich auch ihre Lebensbedingungen.

Welche Methoden werden angewandt?

Eine kontrafaktische Wirkungsevaluation (CIE) wird durchgeführt, um die Auswirkungen des Programms zu ermitteln. Die begrenzten freien Plätze, die das Programm anbietet, ermöglichen es C4ED, eine randomisierte Kontrollstudie (RCT) durchzuführen, bei der berechtigte Kandidaten, die sich zwischen April 2021 und Februar 2022 beworben haben, nach dem Zufallsprinzip dem Parcours INTEGRA zugewiesen werden.

Nach der Erhebung der Ausgangsdaten finden die Schulungen statt und es werden drei Erhebungen 6, 12 und 16 Monate nach Ende der Schulungen durchgeführt, um die Auswirkungen zu verschiedenen Zeitpunkten zu erfassen. Die quantitative Evaluierungsstrategie zielt darauf ab, eine Stichprobe von 2500 Jugendlichen zu bilden und schließt wichtige Untergruppen (Frauen und Kandidaten, die ein Unternehmen gründen wollen) ein, um die jeweiligen Auswirkungen des Programms auf diese Gruppen zu untersuchen.

Zusätzlich werden qualitative Daten gesammelt, die Aufschluss darüber geben sollen, ob die Schulungen den Bedürfnissen der Begünstigten entsprechen, aber auch darüber, wie und warum die in der RCT beobachteten Veränderungen zustande gekommen sind.